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Artikel und Fallstudien von EdgeEndo-Kunden.

Trennungsängste?

So reduzieren Sie die Feilenseparation bei endodontischen Behandlungen.

Dr. Rico Short DMD

Broad Certified Endodontist, Clinical Professor, Apex Endodontics P.C

Dr. Short hat bereits zahlreiche Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften, darunter Dentistry Today, UpScale Magazine, Rolling Out Magazine und das Journal of Endodontics, veröffentlicht. Der folgende Artikel wird mit Genehmigung von Dr. Rico Short veröffentlicht.

 Sprechen wir über ein allseits bekanntes, aber unbequemes Thema:  Die Feilenseparation ist ein bekanntes Risiko!  Haben Sie einmal eine Reihe Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt, wird es Ihnen auch passieren. Keine Panik!  Die meisten Forschungsergebnisse zeigen, dass die Erfolgsrate bei einer angemessenen Säuberung des Kanals und Bestimmung der Arbeitslänge höher ist, wenn sich die separierte Feile am Apex befindet.(1) Befindet sich die Feile nicht am Apex, sollte sie umgangen oder entfernt werden können.  Bei Separation einer Feile oder eines anderen Instruments im Kanal ohne Möglichkeit, die Feile zu entfernen, müssen Sie den Patienten medizinisch-rechtlich informieren, dass im Kanal eine Instrumentenseparation aufgetreten ist.  Und Sie können dem Patienten versichern, dass die Behandlung trotzdem problemlos abgeschlossen werden sollte.  In der Regel wird ein Follow-up nach 6-12 Monaten empfohlen, damit sichergestellt werden kann, dass es keine Probleme gibt.  Dies (und dass Sie den Patienten entsprechend in Kenntnis gesetzt haben) muss in der Patientenakte festgehalten werden.  

 

Previous root canal with separated file in the MB root on tooth #14. Patient was then referred to an endodontist.

Vorherige Wurzelkanalbehandlung mit separierter Feile in der MB-Wurze an Nr. 3. Der Patient wurde zur Wurzelkanalbehandlung an einen Facharzt für Zahnmedizin mit Spezialisierung auf Endodontie überwiesen.

Tooth #14 completed showing file removed and MB and MB2 obturated.

Zahn Nr. 3 abgeschlossen: Feile entfernt und MB und MB2 obturiert.

Es gibt mindestens 50 unterschiedliche Arten von NiTi-Feilen auf dem Markt.  Sie werden nach Design, Metalleigenschaften, Formung, Bruchpotenzial und klinischer Leistung unterschieden.  Zudem sind die meisten rotierenden Feilen nicht endschneidend. Manche Feilen sind zur Sicherheit mit Kufen ausgestattet. Andere nicht.  Kufen tendieren zu einer Reduzierung der Effizienz der Feile, während sie aus Sicherheitsgründen mittig gehalten wird. (2)

Die “8 goldenen Regeln” zu Reduzierung einer Feilenseparation.

1) Bewertung der Fallkomplezität

Bei starken Wurzelkrümmungen oder bei einem Kanal, der ab Mitte oder 1/3 apikal nicht mehr zu sehen ist, könnte es schwierig werden.  Wahrscheinlich liegt eine Bifurkation vor.  Wählen Sie die beste rotierende Feile für den Fall nach Verwendung etwaiger Handfeilen für die Arbeitslänge.

2) Adäquater Zugang

Ein geradliniger Zugang und koronale Ausweitung sind wichtig.  So wird die Feile nicht unnötig belastet.  Zudem ist die sogenannte „Crown-Down“-Technik effizienter als die „Step-Back“-Methode. Mit anderen Worten, die rotierenden Instrumente werden bei der „Crown-Down“-Technik in abnehmender Größe (von groß nach klein) eingesetzt.  So kann die Irrigation optimiert und die Gefahr einer Bindung der Feilen reduziert werden. (3)

3) Gleitpfad

Ein adäquater Gleitpfade zum Apex ist wichtig – noch vor Auswahl einer rotierenden NiTi-Feile.  Es wird vor Einsatz der rotierenden Feile die Verwendung einer Handfeile am Apex bis mind. Größe Nr. 15 empfohlen.

4) Leichter Druck

Der Druck sollte leicht gehalten und das Drehmoment des Motors angepasst werden.  Unterschiedliche Feilen erfordern unterschiedliche Drehzahlen und Drehmomenteinstellungen.  Halten Sie sich an die Anweisungen des jeweiligen Herstellers.  Ich empfehle, das rotierende Handstück so zu halten wie einen frisch gespitzten Bleistift, bei dem die Spitze beim Schreiben nicht abbrechen soll.

5) Vermeidung von Ruckbewegungen

Plötzliche Änderungen in der Feilenbewegung im Kanal können zu einer unerwünschten Krafteinwirkung auf die Feile führen.  Eine sanfte, gleichmäßige Bewegung beim Einführen und Entfernen der Feile im Kanal wird empfohlen.  Ich halte mich da gerne an die 5-Sekunden-Regel.  Ich bearbeite einen Kanal 5 Sekunden lang oder Bewegungen mit einer NiTi-Feile und wechsele dann auf eine andere Feile.

6) Gute Schmierung

Die Kanäle sollten bei der Säuberung und Formung jederzeit gut geschmiert sein.  Die Verwendung von Natriumhypochlorit zusätzlich zu RCPrep (Premier) oder Gylde (Dentsply Tulsa) wird empfohlen.  So lässt sich die Reibungswirkung auf die Feilen bei der Säuberung und Formung der Kanäle reduzieren. (4)

7) Prüfung der rotierenden Feilen

Jede rotieren Feile muss vor Einbringung in den Kanal sorgfältig geprüft werden.  Achten Sie auf glänzende Stellen oder flache Bereiche.  Feilen sind umgehend zu ersetzen, sollten Sie solche Fehlerstellen entdecken.  Eine thermische Sterilisierung wirkt sich nicht negativ auf die Ermüdungsgrenze der Feilen aus. (5)

8) Austausch der rotierenden Feilen

Die meisten Hersteller empfehlen den Einmalgebrauch von rotierenden Feilen.  In manchen Fällen kommt eine Feile jedoch nicht oder nur sehr wenig mit Dentin in Kontakt.  In solchen Fällen sollte eine Wiederverwendung der Feile akzeptabel sein.  Meine goldene Regel hier lautet: „3 Verstöße und weg damit“!  

 

Welche rotierende Feile ist perfekt?

Vielleicht fragen Sie sich, welche rotierende Feile für jeden Fall perfekt ist?  Die Antwort lautet: Die eine perfekte rotierende Feile gibt es nicht. Aber es gibt Feilen, die sich im Großen und Ganzen besser eignen als andere.  Zahlreich Experten und Hersteller plädieren für und versuchen, die „eine perfekte Universalfeile“ zu verkaufen.  Aber in Wirklichkeit ist das unmöglich.  Warum?  Weil keine zwei Wurzelkanäle gleich sind!  Die Feile sollte die Kanalform nicht vorschreiben.  Es ist viel mehr die Kanalform, die vorschreibt, welcher Feilentyp und welche Konizität zu verwenden ist. Wenn Sie z. B. einen stark kalzifizierten Kanal haben, ergibt es keinen Sinn, eine Feile mit einer 0,06er-Konizität zu verwenden.  So wird unnötig Dentin ausgeschabt, das die Wurzel weiter schwächen oder eine vertikale Wurzelfraktur begünstigen kann.  Zudem besteht die Gefahr einer Feilenseparation. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Wurzel gekrümmt ist.  Ist der Kanal stark kalzifiziert oder gekrümmt, ist eine 0,04-er-Konizität eher geeignet.

Tooth #31 with a very curved and calcified root canal system with limited access.

Zahn Nr. 18 mit einem stark gekrümmten und kalzifizierten Wurzelkanalsystem sowie eingeschränktem Zugang.

Tooth #31 cleaned and shaped with Edge File X7 .04 taper.

Zahn Nr. 18 gesäubert und geformt mit Edge-Feile X7 (0,04-er Konizität).

 

Auswahl der geeigneten rotierenden Feile

Ich habe in meinen 17 Praxisjahren schon zahlreiche verschiedene rotierende NiTi-Feilen verwendet.  Manche waren zum Zeitpunkt ihres Einsatzes gut, andere nicht.  EdgeEndo hat aber jetzt ein paar wirklich besondere Feilen auf dem Markt gebracht. Zu meinen Lieblingsfeilen von EdgeEndo zählt die Edge-Feile X7 Universal mit 0,04er-Konizität.

Sie ist flexibel und kostengünstig mit hoher Festigkeit.

Diese Feilen sind vorgebogen erhältlich, um schwierig zu erreichende Bereiche einfach bearbeiten zu können.  Sobald sich diese Feilen im Kanal befinden, folgen Sie der Anatomie geschmeidig und problemlos. Sie sind zudem aufgrund der Wärmebehandlung des NiTi-Materials besonders strapazierbar. Zusammenfassend kann man daher sagen, dass die Vorbereitung des Wurzelkanals ist mit rotierenden NiTi-Feilen sicher und effektiv ist.  Aber Sie müssen für jeden Fall auch die richtige rotierende Feile wählen.  Dazu sind ein Verständnis der Kanalanatomie und der Verwendungsprinzipien des jeweils gewählten Systems unerlässlich.  Nicht nur jeder Zahn, sondern jeder Kanal sollte individuell hinsichtlich Länge, Breite, Krümmung und apikalem Durchmesser bewertet werden.  Die Verwendung von rotierenden NiTi-Feilen setzt eine entsprechende Schulung und Weiterbildung voraus.  Anhand der o. a. Leitlinien aber lässt sich die Trennungsangst bei Feilen im Rahmen der endodontischen Behandlung vermeiden.

Literatur

1) Spili P, Parashos P, Messer HH. The impact of instrument fracture on outcome of endodontic treatment. J Endod 2005; 31: 845−850.

2) Peters OA. Current challenges and concepts in the preparation of root canal systems. A review. J Endod 2004; 30:559-97.

3) Leeb J. Canal orifice enlargement as related to biomechanical preparation. J Endod 1983;9: 463-70.

4) Bossler C, Peters OA et al. Impact of lubricant parameter on rotary instrument torque and force. J Endod 2007; 33:280-3.

5) Bergmans, Lars, et al. „Mechanical root canal preparation with NiTi rotary instruments: rationale, performance and safety.“ Am J Dent 14.5 (2001): 324-33.  

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